Vermutlich im westasiatischen Raum beginnt der Ursprung des Bockshornklees vom Iran bis Nordindien. Im alten Ägypten und in Vorderindien wurde er aus der Zeit der ersten Ackerkulturen nachgewiesen. Im Mittelalter war die Kultur von Bockshornklee bis nach Hannover und Mecklenburg verbreitet. Im 17. und 18. Jahrhundert gab es noch Feldkulturen in Thüringen, Sachsen, in der Oderniederung sowie in Franken zwischen Bamberg und Nürnberg.
Der Bockshornklee hat als Heilpflanze eine große Vergangenheit. Unter Kaiser Shin-nong, 3700 v.Chr., war der Bockshornkleesamen in China eine berühmte Heilpflanze und hatte damals, so wie heute den Namen Hu Lu Pa. Sie galt als die beste schleimlösende Droge. Über Indien (Hinweise findet man in indischen Namen aus dem Sanskrit (=älteste Sprache der indischen Literatur), Arabien und Persien kam die Pflanze nach Ägypten. Hier gehörte sie zu den ältesten Arznei- und Kultpflanzen, wo sie bereits in den Rezepten des Papyrus Ebers um 1550 v.Chr. als Mittel gegen Brandwunden Erwähnung fand. Auch als Grabbeigabe bei Tut Ench Amun fand man den Samen. Die frischen Schösslinge der Pflanze wurden in Ägypten als Gemüse gegessen. In der griechischen Antike nannte man die Pflanze „Philosophenklee“, da die Herren dieses Berufsstandes den Samen zu kauen pflegten. In Schriften der Hippokratiker im 5. und 6. Jahrhundert v.Chr. wird er in erster Linie als Schleimmittel gebraucht. Bei Hippokrates und im alten Griechenland wird ein Bockshornkleemehl genannt. [1] [2] [21] [38]
Auch bei Scribonius Largus [42] fanden die Samen unter dem Namen griechisches Heu (= Bockshornkraut) als Heilmittel Beachtung.